Vogelbeobachtung mit WER 21 - Ornithologischer Verein Gais AR

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Vogelbeobachtung mit WER 21

Vogelschutz
Ornithologischer Verein Gais und Trägerverein Walderlebnisraum auf gemeinsamer Vogelexkursion
 
Gut ein halbes Hundert Interessierte konnten in der Frühe des vergangenen Samstags vielerlei ornithologische Entdeckungen im Kleckelmoos und im Walderlebnisraum machen. Zur Exkursion eingeladen hatten der Ornithologische Verein Gais und der Trägerverein des Walderlebnisraums.
Wer war wohl eher munter, der Gartenrotschwanz oder die an der Exkursion Teilnehmenden? Die Ehre gebührt mutmasslich dem Vogel. Er beginne sein Konzert bis zu anderthalb Stunden vor Sonnenaufgang, war von Ornithologe Rainer Ernst zu erfahren. Zusammen mit Susanne Schiegg, Röbi Nagel und Jakob Hochuli führte er die dem samstäglichen Liegenbleiben Trotzenden auf dem Rundgang durchs Kleckelmoos hin zum Walderlebnisraum, in eine Welt voller wunderlicher Besonderheiten hinein.
Macht der Hausrotschwanz den Auftakt zum allmorgendlichen Tirilieren, so ergibt sich danach ein gestaffeltes Einstimmen in den Gesang. „Die Vögel drücken damit aber nicht etwa Lebensfreude aus, sondern sie markieren ihr Revier, und die Männchen versuchen, mit möglichst schönen Lockrufen das andere Geschlecht zu beeindrucken“, rückte Rainer Ernst falsche Vorstellungen zurecht. Ein Seitenblick auf uns Menschen offenbart, dass beim Homo sapiens Äusserlichkeiten ja oft auch stärker ins Gewicht fallen als innere Werte…
Ein Nistkasten für den Turmfalken gab Anlass, seine Jagdmethoden näher zu ergründen. Gemäss Rainer Ernst vermag dieser Vogel Urinspuren von Mäusen, die bei ihrem Unterwegssein Urintröpfchen absondern, zu eruieren und so deren Fährte aufzunehmen. Greift dann der Falke mit seinen Fängen zu, hat der Nager kaum eine Chance.
Deutlich wahrnehmbare Unterschiede zwischen einzelnen Vogelarten zeigen sich in der Ausgestaltung des Gesangs. So wiederholt beispielsweise die Singdrossel ihr melodisches Muster zwei- bis dreimal, während etwa die Kohlmeise mit einem beträchtlichen Repertoire aufzuwarten weiss. Und dass Rotkehlchen als zänkisch gelten, nahm man mit Verwunderung zur Kenntnis, genau so wie den Umstand, dass das Trommeln des Spechts auch eine stark kommunikative Komponente aufweist. Der Specht ist gewissermassen ein Mitteilungshämmerer.
 
Text: Martin Hüsler. Foto 1 Hansjürg Hörler, Foto 2 Martin Hüsler
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