Vogelbeobachtung Mai 18 - Ornithologischer Verein Gais AR

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Vogelbeobachtung Mai 18

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Morgendliche Vogelexkursion des Ornithologischen Vereins und des Trägervereins Walderlebnisraum Gais
Munterem Frühgezwitscher nachgespürt
 
Erfreulich viele Interessierte nutzten am letzten Samstag die Möglichkeit, unter kundiger Führung tiefer in die Welt der gefiederten Freunde einzutauchen. Bei besten äusseren Bedingungen kamen sie in den Genuss von ein paar lehrreichen Stunden.
 
Es hat den Anschein, als ob vogelkundliche Exkursionen immer beliebter würden. Beim Ornithologischen Verein Gais und beim Trägerverein Walderlebnisraum Gais wird man dies gerne bestätigen. Die Zahl der Teilnehmenden steigt bei den jeweils im Frühjahr durchgeführten Beobachtungsanlässen von Jahr zu Jahr. Am vergangenen Samstag waren es rund vierzig Personen, die sich noch halb zur Nacht Morpheus' Armen entwanden, um sich um sechs Uhr im Rietli einzufinden. Unter ihnen befand sich mit Gian auch ein besonders aufgeweckter Zweitklässler, der bereist über ein erstaunliches ornithologisches Wissen verfügt. Damit eine instruktive Führung gewährleistet werden konnte, teilte man die Schar in zwei Gruppen auf, die von den Experten Röbi Nagel beziehungsweise Jakob Hochuli übernommen wurden.
 
Es gehört zu den angestrebten Merkmalen solcher Exkursionen, möglichst viele Vogelarten wahrnehmen zu können. Diesbezüglich blieb der letzte Samstagmorgen nichts schuldig. Vom guten Wetter profitierend, konnten die Vogelkundler die Liste der Entdeckungen laufend verlängern. Auf dem Notizblock liessen sich von der Amsel bis zum Zilpzalp als quasi alphabetische Eckpfeiler eine ganze Reihe von Vögeln nieder: Die Experten erkannten an Gesang und Gehabe das Sommergoldhähnchen, die Misteldrossel, den Eichelhäher, die Kohlmeise, die Ringeltaube, den Sperber, die Krähe, den Gartenrotschwanz, den Gimpel, die Bachstelze, den Sperling, den Rotmilan, den Specht, die Tannenmeise, den Buchfink, die Mönchsgrasmücke, die Singdrossel, den Kleiber, die Blaumeise und die Rauchschwalbe. Und das alles im flächenmässig beschränkten Raum des Kleckelmooses.
Röbi Nagel und Jakob Hochuli konnten auch einige Besonderheiten aus der Vogelwelt vermitteln. So erfuhr man etwa, dass beim Zilpzalp lediglich das Weibchen dem Nestbau obliegt und dafür rund 12'00 Transportflüge benötigt. Ist die Brut im Nest, lässt sich auch das Männchen wieder herbei. Vom Buchfink weiss man, dass er in der Schweiz der meistverbreitete Brutvogel ist. Hier zieht das Weibchen in der kalten Jahreszeit südwärts, derweil das Männchen bei uns ausharrt. Allerdings hat die die fortschreitende Klimaveränderung in dem Sinne Einfluss auf das Verhalten, als vermehrt auch Weibchen hier blieben. Der Zaunkönig ist der drittkleinste in der Schweiz vorkommende Vogel. Seine Zwergenhaftigkeit hindert ihn aber nicht daran, sich ausgesprochen laut bemerkbar zu machen. Der Sperber als Raubvogel hat die Angewohnheit, aus dem Hinterhalt in seine Jagdgründe einzudringen, andere Vögel damit aufzuschrecken und sich die am wenigsten schnell reagierenden zu schnappen.
Im Waldhaus fand die von teils zauberhaften Naturstimmungen bereicherte Exkursion bei Kaffee und Zopf ihren Abschluss.

Text  u. Fotos von Martin Hüsler
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