Nisthilfen Atzgras - Ornithologischer Verein Gais AR

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Nisthilfen Atzgras

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Nisthilfen für Mauersegler und Mehlschwalben
Das neue Entsorgungsgebäude im Atzgras, Gemeinde Gais, mit seinen ausladenden Dachvorsprüngen und der grossen Höhe hat sich förmlich anerboten, um der Vogelwelt mit Nisthilfen unter die Flügel zu greifen. Noch stand das Gerüst, doch die Zeit drängte, denn am 05. Jan. 2015 war Demontagetermin.

Markus Nef vom Bausekretariat Gais erteilte mir sofort die Bewilligung, westlich und südlich am Gebäude einige Nistkästen anzubringen.

Glücklicherweise hatte ich noch 5 selbstgebaute Mauerseglerkästen zu Hause, allerdings waren diese ursprünglich für Tschierv im Val Müstair bestimmt. Diese Kästen durfte ich in verdankenswerter Weise der Gemeinde in Rechnung stellen. Die Fachstelle für Natur- und Landschaftsschutz in Herisau stellte mir 15 Mehlschwalben-nester gratis zur Verfügung.

Diese Nisthilfen für Mehlschwalben haben oben ein Reinigungsloch. Es muss darauf geachtet werden, dass dieses Loch nach der Montage am Gebäude geschlossen ist. Bleibt es offen, fühlen sich die Mehlschwalben nicht mehr geschützt und die Haussperlinge benützen diese Gelegenheit gerne, um ihre eigenen Nester darin zu bauen. Nicht, dass ich etwas gegen den Haussperling hätte, aber er ist in der Schweiz noch nicht so gefährdet wie die Mehlschwalbe. Das ist auch ein Grund, warum ihn der Schweizer Vogelschutz SVS–BirdLife Schweiz zum Vogel des Jahres 2015 gewählt hat.  
Eine einfache Lösung - bei schrägen Dächern - das erwähnte Reinigungsloch zu schliessen, ist das Zimmern von Winkelbrettern. Dies hat weiter den Vorteil, dass das Anbringen am Gebäude sehr effizient geschieht. Diese 15 Mehlschwalbennester sind nach Süden ausgerichtet und von Wind und Regen gut geschützt. Die Platzierung der Mauerseglerkästen kann in jede Himmelsrichtung erfolgen. Aber auch hier ist darauf zu achten, dass das Einflugloch vor Witterungseinflüssen geschützt ist. Auch ist wichtig, dass die Kästen nicht ganztägig der prallen Sonne ausgesetzt sind.

Das Anbringen von Nisthilfen ist sicher sinnvoll. Doch macht es keinen Sinn, wenn die Umweltbedingungen und das damit verbundene Nahrungsangebot immer schlechter werden.
Hoffen wir, dass im Atzgras mindestens eine Teilbesiedelung stattfindet. Was wäre ein Sommer ohne die viel besungenen und in der Literatur erwähnten Schwalben und Segler?        
Rainer Ernst  

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